Regenlicht |
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Da fiel uns
Hildesheimer Lyrikwettbewerb 2012: |
Verlag: Neues Literaturkontor, Münster 2013
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ABENDWEG
Ab und zu
bleibe ich stehen vor deinem
erleuchteten Leben
Spüre die Wärme, die dein
kluges Feuer wirft, ahne
das Flackern
spät gezähmter Träume und
lausche
einen Katzenbuckel lang dem
Knistern heimlicher Gedanken
Duft vom Buchstabenholz
Ein Schatten im Sprung
geschmeidig zwischen den
Dunkelfeldern der Straße
ZUNEIGUNG
Ort, den wir barfuß betreten
vom Schweigen beflügelt
Lichtung
auf der man Federn lässt
und lächelt dazu
Ein Ort, wo nicht gefällt werden darf
weil dort die Sonne fällt
durch die Zweige großer stehen gebliebener
Worte
APRIL NACH SONNENAUFGANG
Regenlicht
Grün rauchendes Land
Apfelbäume
halten sich an den Händen
Und wir
wenn das Blühen beginnt
Wolkenzeilen
ausgeweint, sich rötende
Morgenmail